Wie ich dazu kam...
Ich durfte früh in meinem Leben eine gute Erfahrung machen mit Therapie: Bei Agathe Israel. Sie hatte den Mut, in ihrer kleinen Klinik in Ostberlin auf Medikamente weitgehend zu verzichten.
Dort hab ich erlebt wie es ist, wenn ich ernst genommen werde. Begann mir selbst zu vertrauen: meinen Gefühlen, Impulsen... den Wahrheiten meines Körpers. Die Veränderungen die das zuwege brachte, haben mich tief beeindruckt. Ich beschloß Therapie zu meinem Beruf zu machen.
Meine Haltung und meine Werkzeuge
Nur was wir annehmen, kann sich wandeln. Ein Grundgesetz der Seele. 🙂
Lösungsorientiert heißt: Ich bin sicher, du weißt in deinem Leben besser Bescheid als ich. Darum geb ich keine Ratschläge. Ich versuche sozusagen nur den Zugang wieder frei zu machen, zu deiner Fähigkeit selbst die passende Lösung zu finden.
EMDR ist mein liebstes Werkzeug geworden - besonders für den Umgang mit Traumata.
Von der systemischen Therapie hab ich gelernt, das GANZE mit zu betrachten. Das wo wir herkommen, das Gefüge, das Drumrum.
Und Bioenergetik nach Wilhelm Reich hört auf die Wahrheit des Körpers. Eine Anspannung kann zum Beispiel ein unterdrückter Impuls sein, uns zu wehren oder zu fliehen. Wenn wir ihm nachgeben, sich die Spannung entladen lassen, entdecken wir manchmal ganze Geschichten!
Was Gewaltfreie Kommunikation mir bringt...
Diese Art der Verständigung befreit mich vom sinnlos Streiten, von Ärger und von Selbst-Unterdrückung.
Ich kann meine Wut spüren und vollständig ausdrücken - ohne jemandem die Schuld zu geben. Kann mir selbst und anderen verzeihen - ohne was unter den Teppich zu kehren!
Ich verstehe leichter, was andere brauchen - selbst wenn es sich hinter Vorwürfen oder Rückzug verbirgt.
Wenn es mir gelingt, auf ALLE meine Bedürfnisse zu achten, findet sich bestimmt eine Lösung mit der ich wirklich zufrieden bin.
Fühle mich "echter" und verbundener. Bin tief dankbar. Und glücklich, wenn ich etwas von diesem Reichtum weitergeben darf. 🙂
Warum "Prisha"? Wurzeln...
Meine Eltern gaben mir den Namen Patricia. Ich denke, sie wünschten mir einen guten Platz im Leben und vielleicht auch Freiraum meine Talente zu entfalten (der meiner Mutter bestimmt fehlte).
Heute weiß ich: Patrizier waren die Super-Reichen im Alten Rom, die Menschen und Tiere ausbeuteten, aufs Grausamste quälen ließen... während sie selbst im Luxus schwammen, die "schönen Künste" pflegten und die entstandene Leere im Wein ertränkten.
Das will ich nicht weiterführen! Darum hab ich auch einen anderen Namen gesucht.
Prisha hat meine kleine Nichte erfunden, als Abkürzung von Patrisha. Klingt nach Preschen, nicht wahr? Wie ein Wildpferd!
Die Endung "sha" ist slawisch, behaupte ich einfach - Masha, Sasha, Prisha... 🙂 Das erlaubt mir nämlich an diese irgendwie vergessenen Wurzeln zu erinnern: Omsewitz, Briesnitz, Dresden, Radeburg - die Orte meiner Kindheit. Wootz, Kietz, Lenzen, Dömitz - wo ich heute lebe... tragen alle slawische Namen. Was ist passiert? Warum wissen wir darüber so wenig?
Prisha hat noch einen Vorteil: Solche Namen werden für Jungs UND Mädels gebraucht. Das gibt Freiheit! Ich mag nämlich nicht in eine Schublade gepreßt werden. IN GAR KEINE !!!
Als ich anfing, diesen Namen zu benutzen, sagte Sunita Balser, die damals gerade für unseren Berufsverband einen Workshop über Pujas gab: In Indien bedeutet "prisha" - wertvoll.
Das hat mich sehr berührt. So schließt sich der Kreis, und die gute Absicht meiner Eltern wird verwirklicht!